EGS Project

Energie und Umweltbildung in Europa – mehr als Vielfalt PDF Print E-mail
Written by Tilman Langner   
Tuesday, 25 May 2010 00:00

24°C sind eine große Temperaturdifferenz – mehr als an vielen Orten in Europa einen durchschnittlichen Sommertag von einem Wintertag unterscheidet. 24°C – und damit Welten – trennen Schüler und Lehrer, die sich in verschiedenen Ländern in Europa für einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie einsetzen. Das stellten die Partner des Europäischen Projekts Energy Education Governance Schools (EGS) Anfang März 2010 bei einem Internationalen Forum in Järvenpää/Finnland fest:

Der Rumänische Vertreter, Horatiu Soim (Western University ‘Vasile Goldis’ Arad) berichtete davon, dass viele Schulen seines Landes im Winter schlecht geheizt seien und dass die niedrigsten in Klassenräumen gemessenen Temperaturen 3-4°C betragen hätten. Das Umweltbüro Nord e.V. hingegen, das Schulen in Deutschland beim Energiesparen und Klimaschutz begleitet, hat dabei – ebenfalls im Winter – als Maximalwert über 27°C gemessen.

Vielfalt gibt es auch in anderer Hinsicht: So wird in Finnland eine am Leitbild der Nachhaltigkeit ausgerichtete Schulentwicklung sehr stringent vorangetrieben. Entsprechend einem nationalen Aktionsplan sollen bis Ende 2010 alle finnischen Schulen ein Nachhaltigkeitsprogramm aufstellen; bis 2014 sollen 15%  der Schulen ein Nachhaltigkeits- bzw. Umweltzertifikat erwerben. „Energie“ – also die Energieeffizienz im Schulalltag und die Ausbildung der Schüler zu diesem Thema – ist dabei ein zentraler Bereich. Dafür wurde nicht nur ein entsprechendes Zertifizierungsverfahren entwickelt; das Land stellt u.a. auch erhebliche Mittel bereit, um Lehrer fortzubilden und Schulen zu beraten. Im föderalen Deutschland muss jedes Bundesland seinen eigenen Weg zur Verankerung des Themas im Bildungssystem finden; vorbildlich ist z.B. die Freie und Hansestadt Hamburg, wo es schon lange das Anreizsystem „Fifty/Fifty“ gibt und wo seit 2010 ein Masterplan Klimaschutz für Schulen umgesetzt wird. In Rumänien oder Bulgarien hingegen müssen sich interessierte Schulen weitgehend alleine behelfen.
Alle Beiträge vom Internationalen Forum – aus Finnland, Österreich, Italien, Rumänien und Deutschland – sind jetzt auf der Website www.egs-project.eu veröffentlicht.

Die Website informiert auch darüber, wie die 23 EGS-Partner aus 10 Ländern die Energieeffizienz in Schulen fördern. Die Partner haben ein Europäisches Manifest für Energieeffizienz in Schulen verabschiedet. Sie führen Energieaudits und Trainings durch. Die beteiligten Schulen beziehen außerschulische Partner ein, um so zu Keimzellen einer nachhaltigen Energiewirtschaft auf lokaler Ebene zu werden.

Bei einem Internationalen Schülerkongress „Energieeffizienz in Schulen“ am 7.-8. Oktober in Stralsund werden weitere Ergebnisse des Projekts vorgestellt.

 

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